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Wann ist eine Umfrage repräsentativ?

Keine Umfrage größerer Gruppen wird veröffentlicht ohne der Aussage, dass diese repräsentativ sei. Was bedeutet repräsentativ? Wie macht man eine Umfrage repräsentativ? Wie viel Befragte braucht man bis eine Umfrage repräsentativ ist? In diesem Artikel versuchen wir diesen Fragen nachzugehen.


Wenn Umfragen als repräsentativ bezeichnet werden, besitzt diese in der Regel ein höheres Maß an Validität. Wird jedoch eine Umfrage als nicht-repräsentativ bezeichnet, wird ihr direkt weniger Aussagekraft zugesprochen. Das Ziel der Durchführung einer Umfrage für Ihr Unternehmen halt folglich häufig die Absicht repräsentativ für einen speziellen vordefinierten Markt zu haben.


Was bedeutet Repräsentativität von Umfragen?


Repräsentativ ist eine Umfrage immer in Bezug auf eine Grundgesamtheit. Diese Grundgesamtheit muss zunächst definiert werden. Für die Sonntagsfrage wird in der Regel von der Grundgesamtheit "Wahlberechtige Bürgerinnen und Bürger in Deutschland" ausgegangen. Das bedeutete laut Bundeswahlleiter im Jahr 2021 konkret für Deutschland eine Grundgesamtheit von 60,4 Mio. Bürgerinnen und Bürger, die über 18 Jahre alt waren und zu 51,7 Prozent weiblich ist. Selbstverständlich ist es jedoch nicht möglich eine Umfrage mit allen 60,4 Mio. Wahlberechtigten zu führen. Um eine Meinung einzufangen versuchen wir anhand einer Stichprobe nur einen Teil dieser Grundgesamtheit zu befragen. Die Auswahl dieser Stichprobe ist der entscheidende Schritt für eine gute Umfrage.


Um einen Stichprobenfehler zu vermeiden müssen die Subjekte zufällig aus der Grundgesamtheit ausgewählt werden. Das ist der entscheidende Faktor. Eine Umfrage mit 10.000 Teilnehmenden ist nicht zwangsläufig besser oder schlechter als eine Umfrage mit 1.000 Teilnehmenden. Wichtiger ist wie die Subjekte für die Umfrage ausgewählt wurden. Keine für die Umfrage relevanten Faktoren dürfen die Auswahl beeinflussen. Wenn Sie beispielsweise 1.000 Personen an einem Bahngleis befragen haben Sie sowohl einen reinen Blick auf EINE Stadt als auch einen reinen Blick auf Personen, die den ÖPNV verwenden. In diesem Fall wurden die Probanden nicht rein zufällig gewählt. Es ist jedoch auch hier theoretisch nicht möglich eine perfekte Zufallsauswahl von Probanden zu entwickeln. Menschen können beispielsweise nicht verpflichtet werden eine Umfrage zu beantworten.


Wie wird also eine Umfrage repräsentativ?


Wichtig ist folglich, dass Sie die Stichprobe zufällig - oder so zufällig wie möglich - auswählen und die Verteilung Ihrer Stichprobe auf Basis vordefinierter Eigenschaften (Geschlecht, Alter und Status "Wahlberechtigt") Ihre Grundgesamtheit bestmöglich abbildet. Die Zufallsauswahl sollte nicht beeinflusst werden. Klassische Einflussfaktoren sind die Nichterreichbarkeit der Probanden oder die schwierige bzw. ungleiche Auswahl der Probanden, da (wirtschaftliche) Anreize unterschiedlich auf Probanden wirken könnten. Mit der Größe der Stichprobe nehmen Stichprobenfehler darüber hinaus ab. In einem zukünftigen Eintrag werden wir den Stichprobenumfang genauer beschreiben.


Wie bauen wir repräsentative Umfragen?


Für unsere Umfragen greifen wir auf führende Panelanbieter zurück, die die Auswahl der Probanden bestmöglich steuern. Gemeinsam definieren wir Ihre Grundgesamtheit und wählen folglich Eigenschaften aus auf Basis im Anschluss die Stichprobe gemessen wird. Für Umfragen, die wir als repräsentativ bezeichnen wählen wir in der Regel einen Umfang von 1.000 Probanden.

Aus statistischer bzw. empirischer Sicht kann man bei Umfragen nie von echter Repräsentativität sprechen. Um eine echte Repräsentativität zu erreichen müssten alle Subjekte der Grundgesamtheit tatsächlich mit vollkommener identischer Wahrscheinlichkeit gezogen werden und alle Befragungen in diesem Sinne statistisch gleichwertig sein. Das ist in der Praxis jedoch nicht möglich. Um ein Panel wirtschaftlich betreiben zu können müssen Sie auf eine begrenzte Anzahl von Subjekten zurückgreifen. Die Rekrutierung dieser Subjekte wird folglich bezahlt, was bei manchen Fragestellungen einen Selection Bias bedeuten könnte.


Mit einem ordentlichen Stichprobenumfragen von bspw. über 1.000 Subjekten können Sie jedoch den statistischen Stichprobenfehler sehr stark reduzieren und einer Repräsentativität sehr nahe kommen. Statistisch perfekt wird diese theoretisch nie sein. Mit einem guten Umfragendesign können Sie jedoch einer echten repräsentativen Umfrage sehr nahe kommen und dadurch wichtige Erkenntnisse für Ihr Vorhaben gewinnen.


Für die Erstellung einer guten Umfrage sind noch viele weitere verhaltensökonomisch relevante Aspekte und statistische Grundregeln zu beachten. Wir werden diese in unseren Blogeinträgen in den kommenden Wochen behandeln.


Wenn Sie Fragen zu Umfragen haben freuen wir uns sehr mit Ihnen über Ihre konkreten Vorhaben zu sprechen. Kommen Sie gerne auf uns zu und lassen Sie uns in einem kostenlosen und unverbindlichen Telefonat darüber sprechen.


Bild: andibreit / Pixabay

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